Der Wecker klingelt wirklich früh, in den Tagen zuvor haben wir doch immer etwas länger geschlafen, aber heute stehen wir wieder um 05:30 Uhr auf. Im Frühstücksraum sitzen ein paar übelgelaunte Bauarbeiter.

Die Koffer sind schon im Auto und los geht’s. Auf nach St. Louis. Es ist keine Rush Hour an diesem frühen Samstagmorgen, aber ganz leer ist es auch nicht auf den Straßen.
In der Stadt ist wieder was los, wir sehen schon die Busse mit „verkleideten“ Leuten, eine Band oder so was. Sicher eine Sportveranstaltung. Aber für die Besucher ist es noch zu früh.

Wir finden einen Parkplatz, man soll 7$ zahlen, aber es gibt keine Möglichkeit zu zahlen. Dann eben nicht.

Kühl ist es an diesem klaren Morgen in St. Louis, wir frieren ganz schön auf dem Weg zum Gateway Arch, aber nachdem wir ihn auf dem Hinweg schon nicht sehen konnten, muss das heute auf jeden Fall sein, wenn man schon mal hier ist.

Durch einen kleinen Park, wo wir viele Jogger sehen, führt der Weg vom Parkplatz zum Bogen.

Wir stehen jetzt genau unter dem Bogen, wie sollen wir denn den ablichten? Selbst Mario mit seinem Ultra-Weitwinkel muss ganz runter zum Fluss laufen, dann klappt es aber.

Ich bleibe oben und mache eben nur Teilaufnahmen, die sind auch ganz schön.
Die Sonne kommt gerade hoch, das gibt ein schönes Licht.

Beim Fotografieren vergessen wir die Kälte. Nachdem die Sonne mehr strahlt, wird es auch zum Glück wärmer.

Wir fahren noch auf die andere Flussuferseite, weil wir gerne ein Foto wollen, auf dem das Courthouse und der Arch zusammen drauf sind.

Jetzt verstehe ich die Aussagen, dass St. Louis nicht ganz ohne ist, das ist eine üble Ecke hier in East St. Louis. Nur kaputte Häuser, teilweise aber bewohnt. Es lungern merkwürdige Leute rum.

Ich verkneife mir die Fotos aus dem Fester, die ich natürlich gerne gemacht hätte. Aber die Sicherheit geht vor. Wir hoffen auf keine rote Ampel.

Dann sind wir aber am Flussufer angekommen und halten in der Nähe eines Hotels.

Von dort aus kann man den Arch und das Courthouse gut sehen, aber für ein richtig gutes Fotos sind wir zu weit weg.

Wir sind jetzt im Prinzip fast zurück auf der Route 66, wir wollen noch mal zu den Classic Cars und eventuell noch mal zur Rabbit Ranch.

Also füttern wir das Navi mit dem Ort Staunton, Illinois.

Los geht’s. Jetzt fängt das Navi zum ersten Mal an zu spinnen, ich hatte ja erwähnt, dass wir uns in der gefährlichsten Ecke der ganze Reise aufhielten. Und ausgerechnet jetzt muss das Navi spinnen?
Die nette Stimme konnte sich nicht entscheiden. „Die nächste rechts, die nächste links, drehen Sie jetzt, fahren Sie geradeaus“, oh Mann. Anhalten war hier gar nicht angesagt.

Wir fuhren also immer geradeaus, bis sie sich endlich für eine Richtung entschieden hatte. So was brauchen wir echt nicht. Ist auch nie passiert, aber die Straßen dort waren wohl neu oder so gefährlich, dass selbst das Navi sich nicht auskannte.

Endlich waren wir dann wieder auf dem Higwhay 55 bzw. fuhren parallel auf der Frontage Road. Die Kirche (Church of the Neon Cross) steht heute in einem guten Fotolicht.

Wir wählen heute eine andere Route als auf dem Hinweg, und das war ein gute Entscheidung. Wir kommen in Livingston vorbei und finden dort einen weiteren Muffler Man, einen rosa Elefanten und ein Spaceship in der Pink Elephant Antique Mall.
Tolle Motive.

Auf dem Weg nach Staunton entscheiden wir, erst mal zu den Classic Cars on Route 66 zu fahren. Heute haben wir total anderes Licht als neulich, da ist es Pflicht, alle Autos noch mal abzulichten.

Stunden später können wir uns endlich losreißen und haben jetzt keine Lust mehr, noch mal bei der Rabbit Ranch vorbeizufahren.

In Decatur, IL, habe ich für heute Nacht ein Zimmer gebucht, auf dem Weg dorthin fahren wir bis Litchfield über die Route 66. Es ist Samstag und Litchfield ist voll, extrem voll. Wir bekommen mit Mühe einen kleinen Tisch beim Denny’s, denn wir haben natürlich genau wie alle anderen um 12:00 Uhr Hunger.

Ein zweites Frühstück mit Eiern, Bacon, Hashbrowns für mich und für Mario einen Burger. So gut gestärkt geht es weiter. Noch mal zum Open Air Kino, ein Bild bei Sonnenlicht.

Jetzt geht es weiter nach Osten über den Highway 16 nach Hilsboro, IL. In Hilsboro steht das Montgomery Courthouse. Das Gebäude wurde 1875 erbaut.
Ein schöner Ort.

Nokomis ist der nächste kleine Ort, es gibt nicht viel zu sehen, ein paar Schrottautos, ein Wasserturm und Maisfelder.

So fahren wir durch kleine Orte, zwischendrin gibt es nur Maisfelder – und ich dachte immer, es gibt in Nebraska die meisten, aber da muss ich mich irren, es ist wohl Illinois.

Am frühen Abend kommen wir in Decatur an, kurz fahren wir in den Ort für ein paar Bilder, alles Interessante liegt aber bereits im Schatten.

An einer Bahnlinie – zur Rechten ein schönes Gebäude – müssen wir ewig stehen, ich steige also schnell aus und mache ein Foto. In einem roten Pickup sitzt ein grimmig aussehender Typ, der sein Sofa transportiert. So richtig gefallen tut ihm das wohl nicht, dass er jetzt auf meinen Fotos ist, aber was soll’s.

Das Homewood Suites Hotel ist so richtig schön, gegenüber ist eine Mall und im Umkreis sind einige Restaurants.

Wir bekommen ein tolles großes Zimmer, bzw. eine Suite, im obersten Stockwerk.

Gegen Abend wird es wieder richtig frisch und wir gehen dick eingepackt erst kurz in die Mall und dann mal wieder zum Applebee’s.

Als wir wiederkommen, stellen wir im Zimmer ein lautes Geräusch fest, das hört und hört nicht auf, ist es wieder die Klimaanlage? Kann gut sein, aber es kommt aus einer anderen Richtung und es dröhnt auch ein wenig mehr als eine Klimaanlage.

Ich rufe also unten an und frage die Dame am Empfang, ob sie wüsste, wo das Geräusch herkommen kann, sie hat keine Ahnung, tippt auch auf die Klimaanlage.

Mhhm, kann aber nicht sein, ich finde, es hört sich an wie eine Waschmaschine. Und das ist dann auch so, wir gehen der Sache selber auf den Grund, und direkt unter unserem Zimmer – wir sind im 4. Stock – stehen im Erdgeschoss Riesentrockner und Riesenwaschmaschinen, die laufen noch um 22:00 Uhr.

Wir gehen zur Rezeption und fragen das Mädel, ob sie weiß, wie lange die noch laufen. Sie telefoniert ein bisschen rum und meint, bis 23:00 Uhr. Ok, wenn dann Ruhe ist, passt es.

Sie schlug uns vor, in ein anderes Zimmer umzuziehen, aber wir wollen jetzt nicht alles zusammenpacken.

Ist das nicht krass, dass man vier Stockwerke hoch diese Maschinen hört und fühlt. Diese Holzbauweise ist nicht von Vorteil.

Um 23:00 Uhr ist es dann auch leise und wir können wunderbar schlafen.