Tag 14 - Spearfish, SD – Wall, SD – 1.10.2010

Die Nacht im Best Western in Spearfish war sehr erholsam und das Frühstück war auch sehr gut, es waren wenige Leute anwesend, so dass wir gemütlich im Frühstücksraum essen konnten.
Im TV lief gerade, dass man Reisen nach Europa absagen sollte, weil es terroristische Anschläge geben sollte, eine Gruppe von mutmaßlichen Terroristen in Hamburg wurde festgenommen und in Amsterdam war auch was los. Ja, die bösen “deutschen” Terroristen.
Das scherte uns aber wenig, denn wir wussten ja, dass CNN bei solchen Meldungen immer gerne übertreibt.

Das Wetter war wieder einmal wunderbar, jetzt schon den 14. Tag in Folge, und so freuten wir uns umso mehr auf den Ausflug in den Spearfish Canyon.
Beim Einräumen der Klamotten in unser Auto fielen uns Krümel auf, wir hatten eine Tüte mit ein paar Dingen, unter anderem einer Nussmischung, im Auto liegenlassen. Die Tüte war total angefressen, da muss wohl eine Maus im Auto sein, war das das Geräusch, das ich vorletzte Nacht in der Cabin gehört hatte?

Also flog die Tüte mit der Nussmischung erst mal in den Müll, ob die Maus noch drin war und sich tot gefuttert hatte, haben wir nicht kontrolliert.
Aber wir wollten natürlich keine Maus im Auto haben, so packten wir alles aus und suchten jeden Winkel ab. Nichts – kein Knistern, kein Nagen, aber sie muss definitiv hier gewesen sein, oder ich hatte unbemerkt die angefressene Tüte mit aus der Cabin getragen.
Auch wenn wir die Maus nicht gefunden haben, so haben wir immerhin mal wieder das Auto aufgeräumt.

Unser Weg führte erst mal zum Safeway, wo wir uns zwei Mausefallen kauften und diese im Auto platzierten, denn so ging das ja nicht, wir wollten keine Maus mit auf unsere Reise nehmen, womöglich nistet die sich noch im Koffer ein.

Nachdem wir getankt und eingekauft hatten, machten wir uns auf in den Spearfish Canyon und die Strecke war wirklich so schön, wie es sich in der Dunkelheit am Abend zuvor erahnen ließ.
Die Bäume waren hier so schön bunt, der Herbst zeigte sich von seiner ganzen Pracht und wir genossen es sehr.
Im Canyon gibt es ein paar Wege, die zu einigen Wasserfällen führen, die wir heute gehen wollten. Mario humpelte zwar noch etwas, aber es wurde zunehmend besser, es wäre wirklich schade drum gewesen, wenn wir diesen Wald nicht zu Fuß erkundet hätten. Die Amis fuhren alle mit dem Auto zum Wasserfall, was uns am Ziel auffiel, als wir dann am Wasserfall auf relativ viele Leute trafen. Aber immerhin waren wir auf dem Fußweg ganz alleine.

Die kleinen Wasserfälle konnte man fast besser fotografieren als die im Yellowstone Park, weil wir viel näher dran waren und doch nicht ganz so viele Leute unterwegs waren.
Den Spearfish Canyon kann man wirklich als Ziel empfehlen, wir fanden es unheimlich schön hier, vor allem die herbstlichen Bäume, wundervoll.
Wir mussten uns aber nach einer Weile wieder verabschieden und machten uns wieder über Lead, Deadwood und dann über die Autobahn in Richtung Rapid City auf den Weg nach Wall, unserem Übernachtungsziel für den heutigen Tag. Bei Wall, South Dakota, ist der Badlands National Park.
In Deadwood fand heute eine Parade oder Ähnliches statt, zumindest war die ganze Stadt abgesperrt und es war voll ohne Ende, wie gut, dass wir nicht hier übernachtet hatten. Auf dem Weg nach Sturgis kamen uns dann noch ca. 200 Motoradfahrer entgegen. Da gab es wohl auch noch die eine oder andere Veranstaltung.
Von Sturgis aus fuhren wir zum ersten Mal auf der Tour eine längere Zeit über die Interstate, um Wall zu erreichen, schon Tage zuvor haben wir die Schilder vom Wall Drug gesehen und waren sehr gespannt, was das wohl sein mag. Die Fahrt führt durch eine sehr schöne Gegend, auf der wir auch gerne noch ausgestiegen wären, aber leider hatten wir wenig Zeit.

Da wir uns sehr lange im Canyon aufgehalten hatten und auch zwischendurch immer wieder für einen Fotostopp angehalten haben, war es schon fortgeschrittener Nachmittag, als wir Wall endlich erreichten. Ich hatte am Abend zuvor nach Hotels in der Nähe des Badland NP gesucht und bin dabei auf die Frontier Cabins gestoßen. Ursprünglich hatten wir eine Übernachtung in Rapid City geplant, was wir aber verwarfen, hier beim Park zu übernachten ist doch besser.
Die Frontier Cabins befinden sich wirklich in unmittelbarer Nähe zum Park, in Wall selber gibt es auch noch ein paar der üblichen Motels, aber die Art, in Cabins zu übernachten, gefällt uns.
Wir hatten auch Glück und obwohl wunderbares Wetter und Wochenende war, gab es für uns eine nagelneue Cabin mit Blick aufs Feld.
Die Cabins rochen noch sehr neu und waren ganz gemütlich eingerichtet. Wir ließen aber nur kurz unsere Koffer drin und machten uns schnell auf den Weg in den Badlands National Park.

Als erstes fuhren wir im Park zur Präriedog Town, wo uns wieder ein paar von den kleinen süßen Viechern vor die Linse kamen. Leider ließ das Licht immer mehr nach, so dass wir uns auf den Loop begaben. Der Park ist ganz schön, aber der Abend ist nicht die richtige Zeit für einen Besuch, zu viele schöne Formationen liegen im Schatten, zudem konnte man kaum austeigen, denn es wehte plötzlich ein eiskalter Wind. Wir fuhren den Loop so lange, bis die Sonne unterging, und machten uns dann auf den Weg zurück in den Ort.
Ob wir dem Park noch einen Besuch abstatten wollen, entscheiden wir am nächsten Morgen.
Wir fuhren in den Ort, um das berühmte Wall Drug zu suchen. Das war allerdings wirklich ein Witz. Zwei Kneipenstraßen und ein paar Kinderattraktionen, wirklich nichts, wofür man im ganzen Land werben sollte. Für den Badlands NP werben sie nicht, obwohl das die eigentliche Attraktion hier am Ort ist.

Wir fanden ein Restaurant, wo es von Cowboys wimmelte und wir einen anständigen Burger bekamen, ich habe noch nie so viele Burger gegessen wie in diesem Urlaub, man muss sagen, dass die Auswahl an Restaurants und dem Angebot in den meisten Orten nicht ganz so groß ist wie im Südwesten oder gar in Kalifornien oder natürlich in den Städten. Hier gibt man sich eben mit den einfachen Dingen des Lebens zufrieden.
Wir ließen den Abend in der urgemütlichen Cabin ausklingen und schliefen sehr gut.

Wetter: 24 Grad, Sonne pur, im Badlands NP ein eiskalter Wind
Sights: Spearfish Canyon, Badlands NP
Wanderungen: Spearfisch Canyon Wasserfall
Abendessen: Family Diner in Wall, SD
Hotel: Frontier Cabin: $ 70,53 inkl Tax
Bewertung: sehr gut ++++
Bemerkung: schöne Cabins am Rande von Wall und dem Badlands NP