Tag 6 – 07.09.2014 – Zion Nationalpark (Springdale, UT)

Lange hat es gedauert, bis wir auf einer unserer Südwestreisen endlich mal etwas mehr Zeit im Zion NP eingeplant haben. Immerhin zwei Nächte direkt in Springdale, das reicht doch schon mal für ein par Hikes. Um alle Hikes im und um den Zion NP herum wandern zu können, benötigt man eh Wochen.

Heute morgen entfällt die Routine, denn wir sind ja zwei Nächte hier. Wir hatten am Abend zuvor noch geduscht und alles vorbereitet, denn wir wollten den ersten Bus um 07:00 Uhr (heute war der erste Tag, an dem der Bus um 07:00 statt um 06:00 Uhr fuhr) erwischen.

Vorher wollten wir aber noch frühstücken, das schafften wir alles ganz gut, weil wir wieder mal um 05:00 Uhr aufstanden. Um halb 7 waren wir am Parkplatz am Visitor Center, wo uns der Shuttlebus erwartete.

„Angels Landing“ heißt das Ziel, wir stiegen also in den Bus, der schon bis zum Anschlag gefüllt war und fuhren bis zur Haltestelle „The Grotto“, dort stiegen alle aus. Also wieder auf zur Massenwanderung. Erst noch mal fix auf die Toilette, dann aber los. Es war an diesem frühen Morgen noch kühl, schön kühl und schattig, so war der Hike rauf auf den Berg also gut zu bewältigen.

Gleich am Anfang sahen wir ein paar Rehe, die ganz in Ruhe am Wegesrand grasten. Schön, eine Mutter mit ihrem Kitz. Leider machten die sich schnell vom Acker, als eine Gruppe lärmender Leute hinter uns herkam.

Wir blieben erst mal eine Weile stehen und wollten alle, die mit uns im Bus waren, vorbeiziehen lassen, denn ich hatte keine Lust, mich den Berg rauf jagen zu lassen.
So warteten wir ab und hatten dann den Weg hoch wieder fast für uns alleine.
Ich fand den Weg nicht sehr anstrengend, wenn man sich das einteilt und nicht zu schnell losgeht, ist das Pippifax. Ich wunderte mich auf jeden Fall, als wir schon oben waren. Ich war gerade mal warm geworden.

Gut, der schlimmste Teil der Wanderung läge noch vor uns, wenn wir uns nicht entscheiden würden, darauf zu verzichten.

Es geht nach einem gut befestigten Wanderweg den Berg hoch, dann nur noch an der Felskante weiter, ohne Weg, nur mit einem Stahlseil zum Festhalten. Das wäre ja nicht so tragisch, aber es wollten gleichzeitig ca. 50 Leute rauf und runter. Es ging also hier zu wie im Taubenschlag, eine australische Männergruppe war nicht besonders rücksichtvoll, und wenn es nicht morgens um 8 Uhr gewesen wäre, hätte ich schwören können, das einige von denen das ein oder andere Bier schon intus hatten. Aber ich will ja nichts unterstellen.

Wir beobachteten das Treiben eine Weile und entschieden uns dann gegen den weiteren Weg ganz hoch. Natürlich hätte ich gerne meine Höhenangst hier nochmals überwunden, aber das hatte heute keinen Zweck. Da geht die Sicherheit vor.

Hier oben trafen wir noch eine Familie aus Stuttgart, wo der Mann mit dem ca. 10 jährigen Jungen hoch ist und die Mutter mit der kleinen Tochter unten gewartet hat, ihr war es auch zu unsicher. Mit ihr quatschten wir ein bißchen, machten ein paar Bilder und stiegen dann wieder ab ins Tal. Bei „The Grotto“ wieder angekommen, hatten wir aber noch nicht genug vom Hiken und sind einfach weiter bis zur letzten Bushaltestelle (Zion Lodge) zurückgelaufen. Das war noch ein schöner Hike. Als wir an der Lodge ankamen, wurde es so richtig voll und auch wieder warm.

Wir beschlossen, erst mal zum Hotel zurück zu fahren, um meine Kamera zu holen, denn die hatte ich nicht mit zu Angels Landing hochgeschleppt.

Unterwegs stoppten wir noch im Supermarkt, holten uns dort ein Eis. Beim Hotel vor unserem Zimmer gab es schöne Picknickplätze, wo wir uns erst mal gemütlich niederließen, um einen Snack zu uns zu nehmen. Dann wurden wir schläfrig. Was liegt da nah, genau: das Bett, also erst mal eine Siesta eingelegt.

Für den Nachmittag und Abend wurde uns der schlimmste Sturm mit starken Regenfällen angekündigt, wie ihn die Gegend seit Jahren nicht gesehen hat. Da sind wir aber mal gespannt.

Ca. 1,5 Stunden schliefen wir, dann Blick aus dem Fenster, immer noch blauer Himmel und warm. Als wir rausgingen, sahen wir jedoch, dass sich auf einer Seite ein paar Wolken gebildet hatten, sehr schön.

Wir waren wieder fit, nicht so fit, dass wir noch eine lange Wanderung machen wollten, aber so fit, dass wir zur Grafton Ghosttown fahren wollten.

Also auf ging es. Ein kleines Schild weist im Ort Rockville den Weg zur Ghosttown. Zwei recht gut erhaltene Gebäude sind zu sehen. Und auch recht fotogen. Der Friedhof und ein paar andere Gebäude lagen nicht gut im Licht. Mann, war das wieder heiß heute. Nach nur 20 Minuten auf dem Gelände der Ghosttown war uns so heiß, dass wir wieder weg wollten.

Der Tag war noch jung, also entschieden wir, bis zum anderen Ende des Zions den Highway 9 weiter zu fahren, um dort Fotos zu machen. Ob wir dann noch mal hiken wollen – das werden wir spontan entscheiden.

So fuhren wir ganz gemütlich wieder rein in den Zion, hielten an jeder Parkbucht an und genossen die Aussichten.

Wir versuchten, immer auf dem Foto ein Wohnmobil mit zu erwischen, aber jedesmal, wenn wir warteten, kam keines, und sobald wir im Auto waren, kamen einige an uns vorbei. Na super.

Lustig war wie immer, wenn wir so mit den Kameras am Straßenrand stehen und warten, dann halten immer andere auch an, weil sie denken, es gibt was zu sehen. Besonders lustig ist es dann, die Linse ins Gebüsch zu halten und zu sagen: „Hast du es auch gesehen, wow, so groß, toll das in freier Natur.“ Oder Ähnliches.
Wie die Leute dann die Hälse recken, wirklich lustig.

So verging der Nachmittag. Als immer mehr Wolken aufzogen, fuhren wir zurück nach Springdale. Im Hotel mussten wir uns nach der Hitze erneut frischmachen. Wir wollten heute nicht so spät essen gehen, weil es gestern doch recht voll war, aber viele Leute, vor allem eben die Wochenendausflügler, waren schon wieder abgereist.

Heute gingen wir zum Switchback Grill und aßen dort einen leckeren Salat/Burger.

Der Laden war aber immer noch gut gefüllt, unter anderem kamen die Leute auch zum Sport gucken, irgendwas läuft da ja immer, bei dem schwitzende Männer einem Ball oder Ei hinterherjagen. Für uns extrem langweilig.

Mittlerweile war es richtig gut zugezogen und wir rechneten mit einem heftigen Gewitter in der Nacht, so war es angekündigt. Abwarten..

Wir machten uns im Hotelzimmer noch einen gemütlichen Abend und waren gegen 23:00 Uhr im Bett.

Wetter: von 18-ca. 32°C, heiter bis wolkig
Sights: Angels Landing Hike, Grafton Ghosttown, Highway 9
Wanderungen: Angels Landing Hike
Abendessen: Switchback Bar & Grill- Springdale
Hotel: Quality Inn Monticlair – $ 157,87 inkl Tax
Bewertung: sehr gut ++++
Bemerkung: Sehr gutes Hotel mitten in Springdale, gutes Frühstück, der Shuttle fährt vor der Tür weg