Tag 4 – 05.09.2014 – Beatty, NV – Overton, NV

05:00 Uhr aufstehen, wir dachten, ist besser als 05:30, haben wir ‘ne halbe Stunde länger.

Wir haben super gut geschlafen, obwohl das Zimmer keinen Luxus bot, aber es war sauber und Bedbugs hatten wir auch nicht, es war bei tripadvisor wohl mal die Rede davon.

Frühstück hat es nicht inklusive im Stagecoach, also machen wir uns im Zimmer ein paar Schnitten zurecht, bevor wir losfuhren.

Der erste Blick nach draußen und der Wetterbericht online versprechen, dass es wieder ein sehr heißer Tag werden wird. Super.
Wandern im Valley of Fire bei 40°C. So war der Plan.

Übergroße Figuren von Tieren oder Menschen oder so was finde ich super, und davon findet man ein Exemplar in Form einer Kuh in Amargosa Valley vor dem Longstreet Inn.
So war unser erstes Ziel am frühen Morgen bereits klar.

Zuvor versuchten wir es noch mit einem Abstecher zur Big Dune, aber die Straße, die angeblich hinführen sollte, führte mehr von der Düne weg als hin, also gaben wir das nach ca. 2 Meilen Sandpiste wieder auf.

An der Ecke Highway 95 und 373 befindet sich das Area 51 Aliencenter, 2007 war es noch Nevada Joe’s. Da kamen wir vorbei, aber hielten dort erst an, nachdem wir uns die große Kuh, (Big Bovine of the Desert) näher angeschaut haben.

Auf dem Highway 373 gab es noch ein paar mehr nette Motive, wo wir überall ausgiebige Fotostopps machen. Noch war es nicht zu warm und das Aussteigen war noch angenehm bei ca. 23 °C.

Am Alien Center, wo es nebenan ein Bordell gibt, machten wir eine kleine Pause und aßen ein paar Snacks. Dann ging es wieder auf den Highway 95 in Richtung Osten.
Ich hatte die Idee, doch mal zum Mount Charleston zu fahren, es war noch früh am Tag, und ein Besuch des Valley of Fire macht sicher erst gegen Abend Sinn, wenn es etwas kühler wird.

Gesagt getan, also nahmen wir den Highway 156 in Richtung Mount Charleston. Kaum ein paar Kilometer gefahren, änderte sich auch schon die Landschaft. Es wurde grüner. Dennoch war es überall sehr trocken und es war verboten Feuer zu machen, darauf wiesen große Schilder hin.

Wir wollten uns hier auf dem Weg einen kleinen Hike raussuchen, solche gibt es auch immer am Rande der Campgrounds. An einem der Campgrounds hielten wir also an, suchten erstmal die Toiletten auf und legten ein weiteres Picknick ein.

Dann fuhren wir noch ein paar Meter vom Campingplatz zum Picknickplatz und Trailhead. Dort auf dem Parkplatz stand ein sehr altes Auto, ein komischer Kauz stand dort an einem Grillplatz und machte ein riesiges Feuer, zwar in einer Feuerstelle, aber das Feuer war so groß, dass es locker auf den Wald hätte überspringen können.

Wir wunderten uns doch sehr, was hatte der vor, grillen oder war es gar ein Feuerteufel?
Unsere Entscheidung stand auf jeden Fall schnell fest, hier lassen wir das Auto nicht stehen und wandern wollten wir hier auch nicht.

Wir würden schon eine andere Stelle finden. Hier oben auf dem Berg ist es richtig schön angenehm von den Temperaturen her und auch die Landschaft gefällt uns. Da bleiben wir noch eine Weile.

In der Mount Charleston Wilderness am Highway 157 fanden wir dann noch weitere Wanderwege.

Wir suchten uns den Weg zum Mary Jane Falls aus, der sollte 2,4 Meilen lang sein, das hörte sich gut an. Und ein Wasserfall ist ja immer gut. Der Parkplatz war gut gefüllt mit Städtern aus Las Vegas, die es wohl auch etwas kühler haben wollten.

Noch wussten wir nicht, dass von den 2,4 Meilen die erste Hälfte nur bergauf gehen sollte, das merkten wir dann aber bald. Aber das ziehen wir jetzt durch. Es war wunderschön, sich mal wieder zu bewegen, auch wenn es der Weg über Geröll und als schmaler Pfad echt in sich hatte. Wir laufen ja auch zu Hause viel, aber nicht mit großem Sturmgepäck (Kamera+Wasser). Daran mussten wir uns erst wieder gewöhnen.

Uns kamen auf dem Weg nach oben viele Leute entgegen, wie immer sagten alle freundlich „hi“ und einen Kommentar zum Weg, „almost there“ oder irgendwas in der Art. Hier waren wir wohl die einzigen ausländischen Touris. Alle anderen waren ja zu sehr mit Las Vegas beschäftigt, das nur wenige Kilometer entfernt unten im Tal liegt.

Oben angekommen war doch tatsächlich eine kleine Höhle und ein Wasserfall, aber nur wenig Wasser kam den Berg runter, die Sonne schien noch dazu drauf, aber es war wunderschön hier oben. Wir ließen uns für eine Weile auf den warmen Steinen nieder und wollten die Ruhe genießen, aber oberhalb der Höhle saßen zwei Leute, die laut Musik hörten. Unbelievable, wie kann man denn bitte in der Natur Musik hören? Nun gut.

Nach einer Pause mit Musikgedudel begannen wir den Abstieg. Ca 1,5 Stunden später waren wir wieder am Parkplatz.

Jetzt heißt es, so gut wie es geht, an Las Vegas vorbeizukommen. Also das Navi angeschmissen, die Karte rausgeholt und ich lotse uns gut erst über die 95, dann 215 bis auf die I-15 nach Norden. Es gab einige Baustellen unterwegs, dadurch war das Navi etwas verwirrt. Aber wir haben es geschafft, Las Vegas gut zu umrunden.

Unterwegs kamen wir an einem tollen Hotel vorbei, das ich mir sicher vormerke für die nächste Reise, sollten wir noch mal Las Vegas anfliegen.

Durch das zeitige Aufstehen war es natürlich gerade erst mal früher Nachmittag, also entscheiden wir uns, schon ins Hotel einzuchecken, bevor wir ins Valley of Fire fahren.

Das North Shore Inn war schnell gefunden, es befindet sich in dem kleinen Ort Overton.

Eine schöne grüne Gegend hier im Moapa Valley. Gefällt mir hier.

Ein paar Tage nach uns hat es hier die Interstate 15 total weggespült, und am 30.9. erfuhren wir, dass es auch das schöne Mercantile Gebäude in Rhyolite nicht mehr gibt, weil es durch einen Blitzschlag abgebrannt ist. Nach uns also die totale Zerstörung.

Unser Zimmer im Hotel war schon fertig, wir konnten es beziehen. Die Zimmer sind groß, sauber und passabel.

Wir machten uns etwas frisch, ruhten uns eine Weile aus und suchten uns dann im Ort ein Restaurant. Wir wurden fündig im Sugars, im besten Restaurant der Stadt.
Gut, von gluten-free haben die hier noch nichts gehört. Für Mario gab es einen Bacon Burger, für mich einen Chicken Burger ohne Bun.

So langsam können wir uns jetzt – es hat immer noch 40°C – auf den Weg ins Valley of Fire machen. Bis wir dort sind, brennt die Sonne nicht mehr ganz so runter. Wir kennen ja das meiste schon von vorherigen Besuchen, aber dennoch ist es immer wieder schön, hier zu sein. Die Natur hat hier wirklich ein tolle Landschaft geschaffen.

Die Fire Wave mal ohne Sonne und ein paar späte Aufnahmen der Straße durch das Rainbow Vista war alles, was wir unternommen haben. Wir wollten ja noch mehr sehen, aber die Hitze ließ das nicht zu. Ich sehe schon, wir müssen doch noch mal wiederkommen, aber dann wohl eher im Winter.

Wir folgten dem ausgeschriebenen Weg zu Fire Wave, der länger ist, als der, den wir in den Jahren zuvor gelaufen sind querfeldein, aber wir waren brav und folgten den jetzt angebrachten Schildern.

Als wir ankamen, ging gerade ein Paar wieder zurück und als wir zurückgingen, kam uns noch eine Gruppe junger Leute entgegen. Alles Deutsche.

Der Weg war in jedem Fall ohne Sonne gut zu bewältigen, ich kann mich noch an 2012 erinnern, wo ich bei 37°C fast einen Hitzschlag bekommen habe, trotz Wasser und Hut.

Am Parkplatz zurück, kam ein Mann aus den Steinen auf der anderen Seite heraus, er hat den Crazy Hill gesucht, fragte uns, wo der wohl sein könnte, er sei jetzt 2 Stunden rumgeirrt. Ok, nicht weiter tragisch, aber der Mann hatte nur noch ein Bein und ging an Krücken. Krass. Ich wollte ihm die Infos für den Crazy Hill noch raussuchen, aber er hatte dann auch keine Lust mehr. Verständlich.

Das Valley of Fire leerte sich jetzt am Abend sehr schnell, alle Besucher fuhren nur noch raus. Sehr schön. Aber klar, macht auch nicht so viel Sinn, im Dunkeln rumzulaufen.
Wir entschieden, auch heute keine Nachtbilder zu machen, sondern ins Hotel zurück zu fahren.

Im Hotel die übliche Routine. Gegen 23:00 Uhr waren wir im Bett.

Wetter: 24°C – 40°C, wolkenlos
Sights: Amargosa Valley, Mount Charleston, Valley of Fire
Wanderungen: Mount Charleston - Mary Jane Falls Trail
Abendessen: Sugar’s Overton
Hotel: North Shore Inn – $89,90 inkl Tax
Bewertung: gut +++
Bemerkung: einfaches aber sehr gutes und sauberes Motel im Ort