Tag 12 – 12.11.2015 – Tucson, AZ – Organ Pipe Cactus NP – Ajo, AZ

Nach dem Frühstück geht es los, draußen sind es wieder mal nur 5°, was sich aber im Laufe des Tages sehr schnell ändert. Schon beim ersten Halt an einer Tankstelle am Highway 86 sind es bereits 10°.

Nach 2 Stunden Fahrt erreichen wir Ajo, dort haben wir ein Hotel gebucht und unsere Ankunft mit 11:00 früh angekündigt. Also halten wir uns dran und checken im Hotel ein, bevor wir zum Organ Pipe Cactus National Monument weiterfahren.

Das Hotel ist sehr schön, das Zimmer außergewöhnlich eingerichtet, wir fühlen uns wohl. Erst dachten wir, dass wir die Koffer im Hotel lassen, aber entscheiden uns dann doch dazu sie mitzunehmen, weil sonst bei holprigen Fahrten der Rest im Kofferraum hin und her rutscht.

Ajo ist ein sehr schöner kleiner Ort in der Mitte von Nirgendwo. Ca. 50 Minuten fährt man von hier zum Organ Pipe Cactus National Monument.
Wir machen im Ort noch ein paar Bilder von der schönen weißen Kirche.

Auf dem Weg zum Park passiert man eine Border Patrol Station, auf der man auf dem Rückweg anhalten muss. Wenn man diese Stecke also fährt, muss man immer seinen Pass parat haben.

Auf der Strecke fahren heute extrem viele Motorradfahrer, da muss wohl was los sein.

Gegen halb 1 Uhr erreichen wir den Parkeingang und gehen zum Visitor Center, dem Ranger muss ich ein bisschen die Infos aus der Nase ziehen, wie gut, dass ich mich schon selber informiert hatte.

Ich erfahre aber von ihm, dass der Ajo Mountain Drive noch geschlossen ist und erst im Laufe des Tages wieder öffnet, dort wurden in den letzten Wochen Flashflood-Schäden repariert. Dann können wir den ja heute fahren, wie toll.

Erstmal machen wir einen kleinen Hike, der am Campground beginnt. Der Weg ist insgesamt 6,9 km lang und führt zur Victoria Mine.
Inzwischen sind es über 20° und es ist ganz ungewohnt, wieder im Warmen zu wanden. Die Sonne knallt ganz schön runter. Mir ist es fast zu warm. An der Mine steht noch ein altes Gebäude, sonst ist nicht viel zu sehen.

Auf dem Weg haben wir ab und zu schon ein komisches Gefühl, denn es wird ja überall vor den illegalen Mexikanern gewarnt, die hier über die Grenze kommen.
Wir treffen aber weder Mexikaner noch andere Menschen, nur kurz vor Ende des Weges kommt uns ein älteres Paar entgegen. Nach 2:20 Uhr kommen wir wieder am Parkplatz an.

Wir fahren noch mal zum Visitor Center und erfahren, dass wir jetzt den Ajo Mountain Drive fahren können, super. Und zur großen Freude gibt es heute auch einige Wolken am Himmel. Der Ajo Mountain Drive fasziniert uns, wir halten alle paar 100 Meter an und machen Bilder, endlich sehen wir auch mal Organ Pipe Cactus in großer Menge. Das Licht ist toll und wir genießen den Aufenthalt hier sehr.

Vor allem, weil außer uns gerade mal zwei andere Auto unterwegs sind, ist es sehr schön still.

Leider ist der Weg zum Arch für heute Abend zu weit, die Sonne ist schon kurz davor unterzugehen. Eventuell gehen wir morgen hin.

Unser merkwürdiges Gefühl, dass wir hier einer mexikanischen Drogengang zum Opfer fallen könnten, ist auch vorbei und wir bleiben, bis die Sonne untergegangen ist.

Es wird hier so tiefdunkel, die Rückfahrt ca. 10 km Dirtroad ist dann doch etwas unheimlich, jetzt sollte möglichst nichts mit dem Auto passieren. Nach zittrigen 20 Minuten sind wir dann aber wieder auf dem Highway. Kurz vor dem Ort Why müssen wir durch die Border Patrol. Man fragt uns ob wir in xxxxxxx, Mexiko, waren, wo? Kein Wort verstanden, nein, wir waren im Organ Pipe NM, alles klar, der Officer fragt dann, ob wir US Citizens sind. Nein, sind wir nicht. Mario hat schon die Pässe in der Hand und drängt sie ihm auf. Er schaut kurz rein, dann noch etwas Small Talk und wir dürfen weiterfahren.

In Ajo angekommen gehen wir ins Café Esperanza, essen dort einen glutenfreien Burger. Ja, am Arsch der Welt gibt es so was. Das Essen schmeckt sehr lecker, nur der Besitzer ist etwas reserviert und hat eine sehr unerzogene Tochter.

Nach dem Essen beziehen wir das schöne Zimmer. Als wir im Zimmer sind, hören wir eine merkwürdige Melodie, fragen uns, was das ist, sehr nervig. Spielt da einer Flöte oder was? Das Geräusch hört dann zum Glück nach einiger Zeit auf. Man muss sagen, man hört sonst in diesem Ort wirklich nichts, rein gar nichts.

Bis wir plötzlich ein weiteres merkwürdiges Geräusch hören. Was ist das, ein Hund, nein – es sind Kojoten, die heulen, und sie heulen die ganze Nacht. Ach, das hätte hier so schön leise sein können, kein TV vom Nachbarn, kein Verkehr, kein Flugzeug, kein Zug, keine Partys, aber das Heulen der Kojoten.

Wetter: Sonne mit ein paar Wolken, 5° in Tucson, bis zu 23° im Organ Pipe NP
Sights: Ajo, Organ Pipe Cactus NM
Wanderungen: 6,9km Victoria Mine Trail
Abendessen: Esperanza, Ajo
Hotel: Sonoran Desert Conference Center, Ajo
Bewertung: sehr gut ++++
Bemerkung: wunderschöne Zimmer