Tag 7 -28.04.2011 – Prescott, AZ – Flagstaff

Um 06:00 waren wir wach, genossen das gute Frühstück im Hotel, mit Waffeln, Toast etc. und machten uns nach dem Tanken ($3,64) auf den Weg über die 89A nach Jerome, Arizona.
Erst hatten wir überlegt, am Morgen noch mal zum Watson Lake oder zum Willow Creek Lake zu fahren, aber dann entschieden wir uns dagegen, wir hatten am heutigen Tag wieder viele Ziele vor uns.

1. Etappe: Prescott, AZ – Jerome, AZ
2. Etappe: Jerome, AZ – Red Rock State Park
3. Etappe: Red Rock State Park – Sedona, AZ
4. Etappe: Sedona, AZ – Oak Creek- Flagstaff

Die 89 A schraubt sich, nachdem man das Stadtgebiet von Prescott verlassen hat, in die Berge, ca. auf 1800 Meter Höhe. Es wurde anstatt wärmer immer kälter, wir hatten nach den warmen Temperaturen der letzten Tage kurze Hosen und T-Shirts an, das Thermometer im Auto zeigte 42 Grad F (5,5 Grad C)
Bibber…Also, aussteigen und den Ausblick genießen fällt aus.

In Jerome, das etwas tiefer liegt, war es dann schon wieder wärmer. Der Plan war es, in Jerome die alte Mining Ghost Town anzusehen. Also folgten wir im Ort den Schildern zur selben. Dort angekommen, mussten wir feststellen, dass die Ghost Town noch geschlossen hatte, diese kostet 10$ Eintritt und hat von 09:00 bis 05:00 geöffnet. Es war halb neun, als wir ankamen, wir wollten uns die Zeit bis zur Öffnung noch auf dem Schrottplatz davor vertreiben und gingen mit unseren Kameras bepackt drauf los.

Nach ein paar Minuten kam ein Typ auf einem Quart daher und sagte, dass wir besser mit den Kameras nicht auf den Schrottplatz gehen sollten, denn da wohnt jemand. Kaum zu glauben, da war wirklich nur Schrott.

Aber der Typ meinte, die Ghost Town würde in 1,5 Stunden öffnen. Wir: “ Wie bitte, in 1,5 Stunden“?? Wir hatten doch schon halb neun – nein, wir hatten wohl eine Zeitumstellung verpasst und es war erst halb 8 Uhr!

Na, toll, wir sagten dem Typen, dass wir doch keine 1,5 Stunden warten wollten. Er meinte, er könnte den Besitzer fragen, ob wir schon vorab die Ghost Town besichtigen könnten, das finden wir natürlich super, bedankten uns und folgten ihm.

Er fuhr mit seinem Quart zum Besitzer, den wir von Weitem sahen, wir gingen also hinterher, um sein OK zu bekommen, vor der offiziellen Öffnungszeit eingelassen zu werden. Nur, als wir ankamen, wo der Quartfahrer mit dem alten Mann gestanden hatte, war keiner mehr da.

Wir warteten noch 5 Minuten, aber die beiden kamen nicht mehr aus ihrem „Haus“, also nahmen wir an, dass es wohl doch nicht ok wäre, schon vorab in die abgezäunte Ghost Town zu gehen.

Da überlegten wir nicht lange, stiegen wieder in unser Auto und fuhren in den Ort. Wir würden es schon verkraften, diese wahrscheinlich für die Touristen geschönte Ghost Town zu verpassen.

Der kleine Ort in den Bergen gefiel uns ausgesprochen gut. Hier gibt es sogar Hotels, sollten wir noch mal hierher kommen, werde ich anstatt in Prescott zu übernachten hier eines der süßen kleinen Hotels buchen.

Wir liefen ein wenig durch den Ort und sahen uns die Umgebung des Historic State Park an, wir gingen aber nicht hinein. Auf dem Berg vor dem Park steht ein sehr großes Haus, wir konnten aber nicht ausmachen, was es für ein Gebäude ist. Bei Recherchen im Nachhinein konnte ich feststellten, dass es sich um das Douglas Mansion handelt.

Das klingt ja alles sehr interessant und bei einem erneuten Besuch in Jerome müssen wir uns das mal näher ansehen, aber dann etwas später, wenn alles geöffnet hat. Die Gebäude, die dieser Douglas gebaut hat, sehen so aus wie in Süditalien. Herrschaftliche Gebäude mit hohen Bäumen davor.

Der ganze Ort hat was, wirklich sehr schön.

Aber wir wollten weiter, also wieder ins Auto auf den Highway 89, der den Berg wieder runterführt bis nach Cootonwood. In Cootonwood hielten wir uns nicht lange auf, denn wir wollten nach Sedona, wo wir vor Jahren mal einfach nur durchgefahren sind. Aber in Sedona stehen ein beachtliche Anzahl wunderschöner roter Felsen, daher nennt sich der Teil von Arizona hier auch Red Rock Country.

Im Red Rock Country gibt es eine ganze Reihe von Wanderwegen und Parks, Sedona an sich ist touristisch sehr erschlossen. Aber im Großen und Ganzen ist es doch alles sehr ansprechend gestaltet dort. Die Häuser passen sich der Umgebung sehr gut an und der ganze Ort ist extrem gepflegt.

Sedona:
Diese einzigartige Landschaft – auch als Red Rock Country bekannt, ist eine faszinierende Gegend für Geologen, Archäologen, Künstler, Abenteurer und vor allem für Outdoorfans.
Das touristisch aufgemachte Städtchen ist umgeben von Monolithen aus roten Felsen, z.B. „Coffeepot“, „Cathedral“ und „Belle“, Namen, die sich aus der jeweiligen Ähnlichkeit mit den Benennungen ergeben. Sedona liegt genau an der Mündung des wunderschönen Oak Creek Canyon, einer atemberaubenden Felsschlucht, die durch ihre wilde Schönheit bezaubert. Sedona ist auch unter Esoterikern sehr beliebt, da es hier angeblich Vortexe geben soll, Energiefelder, die hier besonders starke Energien hervorbringen sollen.
Mal sehen, ob wir so einen Vortex spüren.

Wir wollten dann auch mal so einen Vortex spüren uns begaben uns daher in den Red Rock State Park. Wir zahlten 9$ Eintritt, unser Annual Pass war hier nicht gültig. Hier in Sedona habe ich das System nicht verstanden, wann man was bezahlen muss, und wo dann was gültig ist.
Aber für den Erhalt der Natur zahlen wir gerne mal des öfteren 5-10$.

Im Park angekommen, nahmen wir erst einmal ein zweites Frühstück zu uns und machten uns dann relativ planlos auf den Weg, wir gingen etwa eine halbe Stunde an einem kleinen Fluss entlang, wo wir in einen Wald kamen, wo alles voller Steinmännchen stand. Waren das Zeichen für die Vortexe?

Es war wunderschön hier, aber außer einem sehr starken Kopfschmerz verspürte ich rein gar nichts. Wir genossen dennoch unseren Hike und den Aufenthalt an dem Bach und gingen nach ca. 1 Stunde zurück zum Auto. Mittlerweile war es schon sehr voll hier im Park und wir machten uns auf, Sedona weiter zu entdecken. Das Hauptmotiv im Red Rock Park steht leider in der Früh volle Kanne in der Sonne, so dass ein vernünftiges Foto unmöglich ist.

Ich hatte mich vorher etwas informiert, was man denn in Sedona für Hikes gehen kann, denn es war auf jeden Fall unser Ziel, einen mittelschweren Hike zu machen, wir wollten die roten Steine hautnah sehen.

Ich hatte uns den Devils Bridge Hike ausgesucht. Um zum Trailhead zu kommen, muss man vom Highway 89A, kurz bevor es in den Ort geht, auf die Dry Creek Road abbiegen, bis man zum Abzweig der Vultee Arch Road (Dirtroad) (FR 152) kommt, an der sich der Trail Head des Devil`s Bridge Hike befindet. Gleich am Anfang der Dirtroad befindet sich eine Self Payment Station, wo man 5$ für das Parken bezahlen muss.

Wir fuhren diese Straße einfach mal rein, obwohl schon viele Autos am Anfang stehengeblieben sind, denn die Straße entpuppte sich schon nach kurzer Zeit als wahre Schlagloch- und Steinplattenpiste mit sehr sandigen Abschnitten.

Es gab aber sogar PKWs, die es wagten, aber diese mussten nach kurzer Zeit aufgeben und sich einen Parkplatz suchen. Wir wagten es noch eine Weile, bis auch wir uns eine Parkbucht suchten. Da es hier sehr voll und auch nicht abschüssig war, hatte ich zwar nicht ganz so ein schlechtes Gefühl wie beim Titus Canyon, aber einen Schaden am Auto zu riskieren, das muss ja nicht sein.

Zum Trailhead waren es von unserer Parkbucht aus noch ca. 10 Minuten zu laufen, das ließ sich gut machen.
Es war mittlerweile ca. 25 Grad C warm. Ein gute Hiking Temperatur, wenn es nicht wärmer werden würde. Wir bewaffneten uns mit jeder Menge Wasser, Snacks und unseren Kameras und machten uns erst einmal das Stückchen über die Dirtraod auf zum Trailhead.

Es wagten sich immer wieder ein paar Geländewagen an uns vorbei, aber auch die ganzen Jeep-Touren, die man hier in Sedona buchen kann, fuhren hier auf und ab, beladen mit Kindern und älteren Leuten, die ihren Spaß hatten, mit ca. 40 km über die Huckel zu düsen.
Der Weg zur Devil’s Bridge ist ein wunderschöner kleiner Hike, der immer bergauf führt, bis man dann oben eine tolle Aussicht hat und sogar auf die Brücke drauf gehen kann, aber das trauten wir uns nicht.

Wir kletterten in der Gegend eine ganze Weile herum und genossen es, hier fast ganz alleine zu sein, denn gerade, als wir oben ankamen, kamen uns ca. 10 Leute entgegen.

Bei der Brücke machten wir eine kurze Rast, genossen die Aussicht und das Fotomotiv.

Allzu lange blieben wir aber nicht, zum einen, da es immer wärmer wurde, und zum anderen, weil wir uns auch noch ein paar andere Sachen in Sedona ansehen wollten.

Also machten wir uns an den Abstieg, der um einiges angenehmer war als der Aufstieg, insgesamt benötigt man ca. 1,5 Stunden für Hin- und Rückweg mit Rast an der Bridge.

Auf dem Rückweg sahen wir einige Hubschrauber über dem Gebiet der Red Rocks kreisen und da kam uns die Idee, dass das ja auch eine ganz gute Idee wäre. Falls uns also ein Schild oder so was über den Weg laufen würde, wo man solche Helikopter Rides buchen kann, und es nicht zu teuer ist, wollten wir das mal machen.

Als wir wieder beim Auto waren und nach 10 Minuten über die heftige Dirtroad zum Glück wieder festen Boden unter den Rädern hatten, fuhren wir erst mal in den Ort Sedona. Ganz schön voll hier, Hippies, Outdoorfreaks und Künstler haben sich hier niedergelassen.

Wir fuhren zum Belle Rock, aber überall, wo wir hinkamen, war es sehr voll. Da wir ein wenig Hunger hatten und mal eine Pinkelpause einlegen wollten, hielten wir an einem Tourist Office, also dachten wir, könnten wir gleich mal fragen, was so ein Helikopterflug kostet.

Wir fragten nach und es war gar nicht so teuer, insgesamt 160$ (108 Euro) für ca. 25 Minuten Flug inkl. aller Gebühren. Das hörte sich gut an, und nach ein paar Telefonaten konnten wir diesen auch sofort in Angriff nehmen.
Wir bekamen nach dem Bezahlen die Adresse des Flugunternehmens und begaben uns also zum Sedona Airport.

Mann, das war aufregend, ein bisschen Angst hatte ich schon. Eine junge Frau gab uns eine kurze Einweisung, erst hieß es, wir warten noch auf ein anderes Paar, aber dann ging es doch alleine los. Wir wurden gewogen und es hieß, da ich so leicht bin, darf ich vorne sitzen. HILFE! Ich wollte aber gar nicht, zudem wollte Mario ja den Flug filmen, als fragten wir, ob Mario vorne sitzen kann, und da er auch mit 75 kg nicht wirklich schwer ist, war das kein Problem.

Die Einweisung ging schnell, und schon ging es in Begleitung der jungen Frau zum Rollfeld, wo schon ein roter Heli auf uns wartete. Wir setzten uns hin, schnallten uns an und schon hoben wir ab. Der Pilot stellte sich uns vor und erzählte alles Mögliche, wovon ich aber nicht viel verstanden habe. Eine Unterhaltung über die Kopfhörer und Mikrophone ist auch nicht sehr verständlich. Immer nur, wenn er fragte, ob „on the backseat“ alles ok war, was ich verstand, meldete ich mich zu Wort.

WOW, das war megacool. Wir sind so dicht zwischen den roten Felsen herumgeflogen, dass ich das Gefühl hatte, wir stoßen dran, immer wieder ließ er den Hubschrauber in ein Luftloch fallen, krass. Beim Filmen wurde einem ganz schön übel, nur beim Genießen und Aus-dem- Fenster-Sehen nicht. Das machte ich auch nach ein paar Foto- und Filmversuchen.

Es war wunderschön.

Nach ca. 20 Minuten stiegen wir mit zittrigen Knien aus und waren restlos begeistert, diese 160$ (108 Euro) waren extrem gut investiert.

Jetzt sind wir natürlich angefixed, und wenn es nochmal einen Hubschrauberflug in einer tollen Gegend geben sollte, dann machen wir den.

Immer noch extrem gefalsched vom Flug, machten wir uns so allmählich raus aus Sedona, wir machten an einem Picknick/Hike-Parkplatz in der Oak Creek noch einen Stopp und genossen die Natur. Unser heutiges Übernachtungsziel war Flagstaff, wo wir auch vor Jahren schon einmal waren. Wir wollten am Abend noch ein wenig durch den Ort laufen und mussten noch zum Walmart oder Ähnliches, neuen Vorräte kaufen, unser Wasservorrat war heute schon sehr verkleinert worden. Wir holen uns immer 24 Platten, damit wir nie „out of water“ sind.

Der Weg nach Flagstaff führte uns auf dem wunderschönen Highway 89A durch die Oak Creek, eine Straße, die sich neben dem Canyon immer höher den Berg raufschlängelt. Flagstaff liegt auf etwa 2100 Metern Höhe.

Wir hatten uns als Übernachtungshotel das Little America Hotel ausgesucht, wo uns die Bilder im Internet überzeugt hatten. Es gab auch noch ein 2-Queen-Bed-Zimmer für uns.

Die Zimmer sind wirklich sehr schön eingerichtet und geräumig. Die Badezimmer sind sehr groß.

Zum Hotel gehört ein Restaurant und eine Bar, wo wir uns nach dem Besuch in Flagstaff City noch ein leckeres Abendessen gönnen wollten.

Am frühen Abend fuhren wir also noch in den Ort, ca.10 Minuten vom Hotel entfernt. Wir wussten von dem letzten Besuch, dass Flagstaff eine schöne Old Town hat und es hier viele kleine Läden gibt. Wir fanden auch einen großen Outdoor Shop, wo sie gerade eine große Anzahl an Winterklamotten reduziert hatten. Da fand ich doch tatsächlich ganz ungeplant eine schöne Columbia-Jacke für etwa 20 Euro, ein Schnäppchen.

Gleich am nächsten Tag war ich extrem froh, diese Jacke zu haben.

Wir bummelten noch ein bisschen durch das Städtchen und kauften bei Albertsons ein.
Am Abend gingen wir ins Little America Restaurant und aßen extrem gut, diese Hotel-Kette kann man wirklich empfehlen.
Auch die Betten waren sehr bequem, aber wir schafften es doch schon, bis ca. halb 11 Uhr wach zu bleiben.

Wetter: am morgen kalt, dann sonnig und sehr warm
Sights: Jerome, Devils Bridge, Helikopter Flug über Sedoa
Wanderungen: Devil's Bridge, red Rock Caynon SP
Abendessen: Little Amreica Restaurant, Flagstaff
Hotel: Little America, Flagstaff, 107 + 12,26 = $119,26
Bewertung: sehr gut ++++
Bemerkung: Extrem tolles Resort Hotel