Tag 3 - Kingman – Congress – Wickenburg –Phoenix – Sedona – Flagstaff - 26.04.2009

Das Motel in Kingman war sehr ruhig und somit hatten wir eine erholsame Nacht. Zum Frühstück war es rappelvoll – da gerade WE war, waren extrem viele Motorradfahrer unterwegs, hauptsächlich allerdings eher amerikanische als ausländische Touristen. Wir ergatterten aber doch noch ein paar Waffeln mit Creamcheese und sind dann gestärkt weitergefahren auf dem Hwy 93 in Richtung Phoenix.

Laut einem Ghost-Town-Führer sollten in der Region einige dieser verlassenen Städte zu finden sein.
Der Hwy 93 führte uns mal wieder etliche Meilen durchs Nichts, zu sehen gab es Steine und Kakteen, Steine und Kakteen, aber das genau ist ja auch die Faszination der endlosen Straßen – durchs Nichts zu fahren, das ist USA.
Am Junction zum Hwy 97 sind wir auf diesen abgebogen und tatsächlich haben wir hier eine kleine Ghost Town gefunden, zwar war die nicht ganz so, wie wir uns das vorgestellt hatten, aber trotzdem irgendwie cool, vor allem die Wege dorthin sind immer sehr aufregend, da es meist keine asphaltierten Straßen sind, eher Gravelroads. Zu sehen war ein Grabstein und ein paar alte Gebäude und natürlich alte Autos.

Nach dem Abstecher über die Route 97 sind wir bei Wickenburg wieder auf den Hwy 93 zurückgefahren und machten uns nach einem kurzen Mittagessen-Stopp beim Subway auf nach Phoenix.
Nachdem wir in Phoenix angekommen waren, stellten wir fest, dass weder die Stadt besonders schön war noch die Stecke dorthin, zumindest war sie ab Surprise wenig interessant, aber was soll’s, wir sind sie gefahren, um auf dem schnellsten Weg umzudrehen, damit wir am Abend noch Flagstaff erreichen konnten.
Wir wollten schnell aus Phoenix wieder raus, deswegen sind wir erst mal eine Weile über die 17 Richtung Flagstaff gedüst. Wir fahren so dahin, plötzlich ein Schild: Bumble Bee. Mario macht fast eine Vollbremsung und biegt ohne Vorwarnung ab, er hat Bumble Bee als Ghost-Town-Tipp in Erinnerung. Cool, dass er das Schild gesehen hat, also auf nach Bumble Bee.

Eine Weile schlängelt sich ein Weg nach unten, etwas kurvig, aber was soll`s, wir wollen zur Ghost Town. Wie nicht anders zu erwarten, wird der schöne geteerte Weg zur Schotterpiste, wir wollen zur Ghost Town, da gibt es nun mal keine anderen Wege hin.
Auf dem Weg dorthin kommen uns einige Quarts entgegen, ok, also scheint die Gegend nicht ganz so verlassen zu sein, gefühlte 20 km später über die besagte Schotterpiste kommen wir endlich an in Bumble Bee, hier wohnt tatsächlich jemand. Also keine wirkliche Ghost Town, aber trotzdem steigen wir aus und sehen uns ein paar Abbruchholzhütten an, soll es das wirklich gewesen sein? Im Ghost-Town-Führer stand was anderes. Noch ein bisschen umgeguckt, nichts gefunden. Und noch weiter über die Schotterpiste sind wir dann nicht gefahren, das wollten wir unserem Mietwagen nicht zumuten.
Ich hoffe, uns sagt niemals jemand: “Mensch, da hättet ihr noch 100 Meter weiterfahren müssen, da wäre die „Best Ghost Town Ever“ gewesen”. Selbst wenn es so ist, behaltet es für euch.
Die Fahrt dorthin war auf jeden Fall ein Erlebnis. Wieder auf dem Hwy 17, klappert unser Auto etwas, woher nur? Zum Glück war es nur ein Stein, der sich wohl im Kotflügel verfangen hatte.
Nach der Expedition Ghost Town sind wir dann wieder auf den Hwy 17, um diesen dann bei Camp Verde wieder zu verlassen, wir wollten einfach nicht über den öden Highway nach Flagstaff fahren, was sich auch als guter Instinkt erwiesen hat, denn auf diesem Weg hat uns die Landschaft zum ersten Mal so richtig gekickt.

Sedona ist richtig schön, die roten Felsen, die Schluchten, die man dort sieht, einfach der Hammer, leider ist es schon spät am Nachmittag, so dass wir diese Gegend nur in der Dämmerung sehen und leider nur wenige Fotos machen können. Hier müssen wir noch mal hin, einfach wunderschön. Wir ahnten ja da noch nicht, dass es noch besser wird.

Von Sedona aus geht es dann immer weiter bergauf, echt krass, plötzlich befinden wir uns auf 2000 Metern, das wussten wir nicht, bevor wie die Reise angetreten sind, dass uns solche Höhen erwarten.
Kurz vor Flagstaff, wir fahren so schön durch die Gegend und genießen den Blick auf die Natur, wäre uns fast noch ein Hirsch (Elk) vor das Auto gelaufen, das hätte böse enden können, für uns alle.
In Flagstaff angekommen, suchten wir uns ein Hotel, es war wieder mal ein Comfort Inn. Als wir ausstiegen, waren wir etwas überrascht vom Bodenfrost, aber auf 2000 Metern ist das wahrscheinlich öfter der Fall, auch im Frühling.
Hier verbrachten wir nach einem guten Essen in einem Diner eine angenehme Nacht, der Jetlag ließ dann auch nach und wir haben uns akklimatisiert.

Wetter: sonnig und warm in Flagsatff kühler
Sights: der Weg ist das Ziel
Wanderungen: -
Abendessen: Diner in Flagstaff
Hotel: Comfort Inn Flagstaff
Bewertung: sehr gut ++++
Bemerkung: gemütliches Comfort in auf dem Berg, nicht an der Bahnlinie