Was war das?
Plötzlich hämmerte es an unsere Tür, wer war das? Dann wieder Schritte, die wegliefen und ein entferntes Lachen.
Ja, das war sehr lustig. Wir waren hellwach, weil Kinder sich einen Streich erlaubten, oder wer war das sonst?
Mittlerweile war das Schnarchen des Nachbarn zu einem ganzen Sägewerk herangeschwollen und wir hatten den Eindruck, direkt neben ihm zu liegen.

Der Nachbar ist natürlich von dem Krach nicht aufgewacht, der draußen herrschte.
Nach dem Schreck war an Schlafen zudem nicht mehr zu denken, wir versuchten vergeblich einzuschlafen, aber es gelang uns sicher bis 05:00 nicht.
Er schnarchte und schnarchte…
Dann standen wir auf.

Wir überlegten kurz, ob wir noch eine Nacht hier verbringen wollten. NEIN!

Also gingen wir um 06:00 zur Rezeption und fragten, ob wir die 2. Nacht stornieren könnten.
Wir sagten der Frau an der Rezeption, dass wir gegen Hundehaare allergisch wären und keine Nacht mehr in dem Zimmer aushalten würden.
Das stimmte zumindest halb.
Ich denke, wenn wir nur gesagt hätten, dass man den Nachbarn schnarchen hört und dass mitten in der Nacht Leute an die Tür geklopft haben – wer weiß, ob die uns geglaubt hätte. Aber Krankheit ist immer gut, da haben sie Schiss, dass man sie verklagt.
Zuerst wollte uns die Dame ein anderes Zimmer anbieten, aber wir lehnten ab und sagten, dass wir nach Forks in eine Apotheke und zum Doc wollen.

So kostete uns das Hotel keine Stornogebühr, aber $143 für eine schlaflose Nacht.
Nun ja, am nächsten Tag war das schnell vergessen, und wir konnten schon wieder drüber lachen…so haben wir immerhin was erlebt und ich kann ausführlich im Reisebericht darüber schreiben.
Wir checkten also gegen 06:30 aus und machten uns auf den Weg an die Küste, der erste Halt war in Kalaloch, wo wir erst mal frühstückten.
Wir sind kurz an den Strand gegangen, aber es wehte ein eisiger Wind, so dass wir nicht sehr lange geblieben sind.

An der Küste gibt es einige Strände, die durchnummeriert sind, wir sind an Beach 6 – so meine ich – nochmal zum Strand gegangen, dick eingepackt. Es führt ein kurzer steiler Weg zum Strand runter.
Es war doch immer noch recht kühl und zudem noch Flut. Wir machten aber ein paar Bilder und sind dann weiter zum Ruby Beach gefahren.
Am Ruby Beach war es schon voller, es war Samstag, also waren viele Leute unterwegs.
Hier sahen wir auch das Paar vom Crater Lake noch einmal.
Am Strand stehen Felsen, die sich gut als Fotomotiv eignen. Die Sonne kam auch ein bisschen raus und es war nicht mehr ganz so windig wie am frühen Morgen.
Blöderweise war am Strand eine Fotosession, mit Model.

Das hätte uns ja nicht weiter gestört, aber die haben ihre Klamotten so blöd hingelegt, dass sie immer im tollsten Motiv lagen.
So ignorant und egoistisch muss man mal sein. Die sind doch auch hier, weil es so schön ist. Aber wie das oft ist bei so Fotografen und deren Entourage, die kommen sich immer extrem toll vor, dabei hat er unserer Meinung nach fotografiert wie ein Amateur.
Wir gingen dann also auf die Aufpasserin zu, die bei den Klamotten stand, und fragten sie ganz nett, ob sie eventuell die Sachen aus dem Motiv nehmen könnte.
Das tat sie dann ganz widerwillig, aber auch nicht so richtig. Leider hatten wir sie fast immer im Bild, wenn nicht die Klamotten, dann stand sie selber noch da. Einfach nicht zu glauben.
Wenn einfach normale Leute da rumspazieren, ist es ja kein Thema, die gehen auch wieder. Aber dass sich Leute, die selber fotografieren, so ignorant aufführen, das ist einfach ätzend.
Nun ja, wir zogen also wieder ab vom Ruby Beach. Kurz haben wir noch überlegt, ob wir uns nicht ein bisschen in des Fotografen Motiv stellen sollten… aber nein, wir machen sowas nicht.
Den Rest des Tages wollten wir eh dem Hoh Rainforest widmen, wo es uns vor 2 Jahren schon so gut gefallen hat.

Also auf, von der 101 ab in Richtung Hoh Rainforest. Um dort hinzukommen, fährt man ca. 30 Meilen durch den Wald, bis am Ende ein Parkplatz kommt, von wo aus man 3 Wanderwege laufen kann.
Leider war hier eine große Baustelle, so dass der Spruce Nature Trail geschlossen war. Man konnte nur den Hoh River Trail laufen und den Hall of Mosses Trail.
Der Hall of Moses Trail ist nur 0,8 Meilen lang und der River Trail ist 30 Meilen lang. Der Spruce Taril ist mit 1,2 Meilen eigentlich ideal.
Den waren wir schon vor 2 Jahren gelaufen und der hat uns so gut gefallen, so ein Ärger, dass er zu war.
Also begaben wir uns auf den Hall of Mosses Trail, wie alle anderen Besucher auch.
Es war nicht überfüllt, aber gut gefüllt, so dass man für menschenleere Bilder und Filme ab und zu ein bisschen warten musste, aber hier kamen wir wieder mit den Leuten ins Gespräch und sie warteten meist, bis wir unsere Bilder fertig hatten, und umgekehrt.
In der Mitte des Weges trafen wir noch mal das Paar vom Crater Lake, wir erzählten kurz was wir alles gemacht hatten, aber die hatten es eilig.

Wir brauchten mal wieder für 0.8 Meilen ca. 3 Stunden.
Dieser Wald ist so unglaublich schön, dass er einen verzaubert. Er gibt einem extrem viel Energie.

Als wir den Hall of Mosses Trail fertig hatten, liefen wir noch ein Stückchen am River Trail entlang.
Gegen 16:00 hatten wir so einen Hunger, dass wir erst mal zum Auto gegangen sind, wir aßen eine Kleinigkeit und plötzlich fing es an zu regnen.
Aber wir waren ja mit dem Hoh Rainforest im Prinzip fertig, wir hatten den Weg auch nochmal laufen können, aber das Wetter lud nicht dazu ein.
Wir fuhren also nach Forks, nahmen uns ein Zimmer im Forks Motel und relaxten ein bisschen.
Dann fuhren wir zum Supermarkt, kauften ein paar Postkarten für Karina hier aus dem Forum und noch ein paar Lebensmittel für die letzten Tage. Für mich gab es noch einen Pulli.
Danach fuhren wir zum Hotel zurück und gingen dann noch quer über die Straße zum Restaurant.